Feste Kaiser Wilhelm IIFeste Kaiser Wilhelm II. / Fort de Mutzig

 

Die Feste Kaiser Wilhelm II oder in französcher Bezeichnung Fort de Mutzig war die stärkste Festung vor dem ersten Weltkrieg. Ein Teil der risiegen Festung kann heute besichtig werden, deswegen ist diese Örtlichkeit eine Mischung aus Vergangenheit und Museum. Die anderen Festungsbereiche des ca. 254 Hektar großen Ariales sind zum Teil verlassen oder werden immer noch von der französischen Armee genutzt. Die Führung durch die Festung ist sehr zu empfehlen. Die Erklärungen sind ausführlich und es wird auf alle Fragen eingegangen. Dauer ca. 2 1/2 Stunden. Es ist nur mäßig anstrengend. Auch mal interessant, so eine Anlage im unzerstörten Zustand zu sehen. Respekt vor dem Verein und den Leuten, die sie erhalten!

 

Bewaffnung

 

  • Batterie 1 (im Nordwesten, Höhe 375) mit 4 x 10 cm Schirmlafetten-Kanonen, 80 mm Kuppelpanzer, Gesamtgewicht 19 t, Reichweite 10.800 m, Feuergeschwindigkeit bis 9 Schuss pro Minute (S/min).
  • Batterie 2 (im Westfort) mit 4 x 15 cm Haubitzen Typ 93, 150 mm Kuppelpanzer aus Nickelstahl, Gesamtgewicht über 60 t, Reichweite 7.200m, Feuergeschwindigkeit 2 bis 4 S/min.
  • Batterie 3 u. 4 (auf der Blottenspitze, Höhe 390 m) mit 4 x 10 cm Schirmlafetten-Kanonen.
  • Batterie 5 (im Ostfort) mit 4 x 15 cm Haubitzen Typ 93.
  • Batterie 6 (im äußersten Osten, Höhe 374) mit 4 x 10 cm Kanonen verstärkt, 150 mm Kuppelpanzer aus Nickelstahl, Gesamtgewicht über 60 t, Reichweite bis 10.800 m, Feuergeschwindigkeit 9 S/min.
  • 8 Verschwindetürme (6 im Ost- u. 2 im Westfort) mit 5,7 cm Schnellfeuerkanone für Kartätschenmunition als Sturm-Abwehrgeschütz, 150 mm Kuppelpanzer aus Nickelstahl, Gesamtgewicht ca. 58 t, Reichweite 500 m, Feuergeschwindigkeit 25 S/min.
  • Die Grabenstreichen der beiden Forts waren mit 5,3 cm Schnellfeuerkanonen bestückt. Dieser Geschütztyp war auch in den Fahrpanzern montiert. Mit einer 40 mm starken Panzerung versehen, konnten sie auf einem Transportwagen mit 60 cm Spurweite je nach Bedarf in die dafür vorgesehenen Stellungen eingesetzt werden. Die Feste besaß 16 solcher Fahrpanzer mit einer Feuergeschwindigkeit von 25 Schuss pro Minute und einer Reichweite zwischen 400 und 3000 m.

Geschichte

 

Die Provinz Lothringen war während des französisch-preußischen Krieges erobert worden und führte zu einem Wettrüsten in Form von festen Befestigungen auf den Teilen Frankreichs und Deutschlands. Das Fort erlebte im ersten Weltkrieg keine bedeutenden Kämpfe und wurde nach dem Waffenstillstand von 1918, mit Ausnahme von etwa der Hälfte seiner 105-mm-Geschütze, die 1917 von den Deutschen gerettet wurden, unversehrt an die französische Armee übergeben. Die französische Armee benannte Mutzig als Hinterverteidigung der Rheingrenze.

 

Panzergeschütz

Bildergalerie